Geschichte

 

 

Maria von Brabant

die tatsächliche Geschichte

Dort, wo heute die "Freilichtbühne am Mangoldfelsen" ihre ständige Spielstätte hat, eben am Mangoldfelsen in Donauwörth, stand ehemals - im Mittelalter - eine Burg, die Burg Mangoldstein. Und exakt dieser geschichtsträchtige Ort wurde Zeuge eines Geschehens, das nicht etwa erfunden ist, sondern das sich tatsächlich so zugetragen hat. Überliefert von der Geschichte und in alle Welt getragen von den Minnesängern der damaligen Zeit.

Donauwörth (damals "Werd")  war zu dieser Zeit im Pfandbesitz Bayerns und Herr der Burg Mangoldstein war der Wittelsbacher, Herzog Ludwig II. Es war die Zeit des Faustrechts, Geißlerbanden zogen durch die Lande und die Welt war brutal und böse. 

 Ludwig II, Herzog Bayerns und Herzog am Rhein, hatte am 2.8.1254 die Maria von Brabant geheiratet, eine Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant.

Im Herbst 1255 machte sich Herzog Ludwig II. von seiner Residenz in München (heute der "Alte Hof", damals "Ludwigsburg") auf, um mit einer kleinen Streitmacht in die Rheinpfalz zu ziehen. Dort galt es eine Burg zu belagern um eine dort gefangen gehaltene Königin zu befreien. In seinem Gefolge waren seine Frau Maria von Brabant, seine Schwester die Königin Elisabeth und deren Sohn, der junge Staufer- König Konradin, damals gerade 9 Jahre alt, dessen Vormund er war. Burg Mangoldstein zu Werd und die Stadt Werd selbst gehörten dem jungen Königssohn.

Auf dem Weg in die Rheinpfalz machte er kurze Rast in Donauwörth (damals "Werd") auf der Burg Mangoldstein. Er lies dort sein höfisches Gefolge samt Ehefrau, Schwester und dem jungen König zurück, versorgte seine Streitmacht und ritt schon am nächsten Tag weiter.

Maria von Brabant war eine herzensgute Frau und ihrem Mann treu ergeben. Trotz ihres hohen Standes als Herzogin war sie stets um das Wohl des gemeinen Volkes bekümmert,  gottgläubig und erfüllt von Nächstenliebe. 

Trotz alle dem muss sie auf der Burg wohl Feinde gehabt haben. Allen voran der Hofmarschall, den sie bei Betrügereien ertappt hatte.  Möglicherweise war das folgende Geschehnis auch ein Intrigenspiel, um große politische Entscheidungen beeinflussen zu können. Genaues über die Hintergründe blieb bis heute verborgen und wird es wohl auch für immer bleiben.  Jedenfalls wurden dem Herzog in der Rheinpfalz  Geschichten zugetragen, die sich so wohl nicht ereignet hatten. Von der Untreue seiner Frau war die Rede, auch davon, dass sie  die Bediensteten auf der Burg schikaniere. Als dem Herzog dann auch noch - Versehen oder nicht - ein irreführender Brief seiner Frau übergeben wurde, machte er sich kurzentschlossen und rasend vor Eifersucht mit treu ergebenen Rittern auf den Weg nach Donauwörth.

Dort angekommen hielt er ein kurzes Gericht über seine Frau und erklärte sie - geblendet von seinem Zorn und seiner Eifersucht - kurzerhand für schuldig. Er lies sie - vermutlich gleich  im Burghof - köpfen. Die beiden Hofdamen Helika und Mechthildis tötete er ebenfalls. Mechthildis lies er über die Burgzinnen stürzen, Helika erstach er mit seinem Dolch. Herzog Ludwig war wohl der irrigen Meinung, dass beide - der Herzogin treu ergeben - die intimen Verhältnisse seiner Gemahlin gedeckt hatten. Getötet wurde auch der Burgvogt, der sich geweigert hatte, die Hinrichtung der Maria von Brabant zu vollziehen.

Am Morgen nach der Mordnacht vom 17. auf den 18. Januar 1256 musste Herzog Ludwig sein Unrecht erkennen. Die Geschichte sagt, dass er in derselben Nacht vor Schmach und Trauer gänzlich ergraut sei.

Und an diesem Morgen ereilte das Schicksal auch den Hofmarschall, der das Feuer der Eifersucht kräftig geschürt hatte...

Herzogin Maria von Brabant und die beiden getreuen Hofdamen Helika und Mechthildis wurden im Kloster Hl. Kreuz zu Donauwörth, damals eine Benediktinerabtei, beigesetzt. Ihr ursprüngliches Grab war dort, wo heute der "Brabanter Saal" des Klosters  ist. Maria von Brabant wurde nach ihrem Tode über Jahrhunderte wie eine Heilige verehrt und man sprach der Erde von ihrem Grab eine heilende Wirkung zu. Am 18.05.1897  wurde sie umgebettet und fand in der Gruft der Hl.-Kreuz-Kirche Ihre letzte Ruhestätte.

Eine Gedenkplatte finden Sie in der Hl.-Kreuz-Kirche unmittelbar nach dem Eingang auf der rechten Seite. Das prächtige schmiedeeiserne Gitter ist ein Geschenk von Prinzregent Luitpold von Bayern. In den Boden neben der Gedenkplatte sind Gedenktafeln für die ebenfalls getöteten Hofdamen Helika von Prennberg und Mechthildis von Pailstein eingelassen. Ein Besuch dieser Stätte der Besinnung wäre eine gelungene Einstimmung auf das Schauspiel.

Herzog Ludwig der Strenge, dieser Beiname wurde ihm später gegeben, sühnte seine schändliche Tat. Da ihn kein weltliches Gericht richten konnte suchte er Sühne bei Papst Alexander IV. (1254 - 1261). Der stellte ihn vor die Wahl, auf einen Kreuzzug zu gehen oder ein Kloster für 12 Mönche zu bauen. Herzog Ludwig II. entschloss sich für das geringere Übel, nämlich ein Kloster zu gründen - das heutige Kloster Fürstenfeldbruck. Dort findet man auch heute noch Hinweise in Form von Bildern auf seine Gräueltat in Donauwörth, dem damaligen "Werd", dort wo heute die "Freilichtbühne am Mangoldfelsen" spielt.   

Die Mordtat des rabiaten Fürsten machte wenig Eindruck auf die Zeitgenossen und so heiratete der durch eigene Schuld und Mitwirkung verwitwete 31-jährige Herzog Ludwig bereits im August 1260 die  Herzogstochter Anna aus Schlesien-Glogau, nachdem er ein noch im November des Mordjahres eingegangenes Verlöbnis mit einer englischen Prinzessin gelöst hatte.  Anna verstarb im Jahr e 1271 wohl eines natürlichen Todes.

1273 heiratete Ludwig die 22-jährige Mechthild, die Tochter von König Rudolf I., am Tag der Krönung ihres Vaters zum ersten römisch-deutschen König aus dem Hause Habsburg. Der nun 44-jährige Ludwig II, Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein, erhält seine dritte Ehefrau gewissermaßen als Dank dafür, dass er sich für Rudolfs Wahl zum König eingesetzt hat.

Ursprünglich hatte man nach dem Tode König Richards von Cornwall dem Wittelsbacher Ludwig II. Chancen eingeräumt, die Krone für sich zu gewinnen - sein Haus war das älteste und ehrwürdigste. Doch er war andererseits der Mörder seiner Frau Maria von Brabant....

War das der wahre Hintergrund für das Intrigenspiel von Donauwörth??

 

 

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